Der von mir mitproduzierte georgische Film "Didube, the last stop" feiert am 27.April 2017 am Filmfestival in Nyon Weltpremiere.
Auf zahlreiche Besuche von Freunden und Freundinnen freuen wir uns.
Trailer: Didube, the last stop
Leonhard B., Schweizer Verdingbub, haut mit 18 Jahren ab und landet in der Fremdenlegion. Als
Kavallerist erlebt er die Unmöglichkeit, mit Pferden gegen Panzer und Flugzeuge zu kämpfen. Er
wird verwundet, wird Zwangsarbeiter in der Rüstungsindustrie des dritten Reiches. Nach mehreren
Fluchtversuchen gelingt ihm der Anschluss an die Partisanen Titos. Die Kämpfe sind aufreibend, Läuse,
Kälte und Dreck anstrengend. Essen, Schuhe, Kleider, trockene Schlaforte sind Mangelware. Er erlebt,
wie nach drei Monaten Ehe seine Frau im Lazarett umgebracht wird. Trotz aller Wirren und Schrecken
verlässt er sich in jeder Situation auf seine eigene Urteilsfähigkeit und handelt nach seinem Gewissen.
27 jährig, zurück in der Schweiz, steht er vor dem Divisionsgericht und wird freigesprochen.
Er bleibt ein Einzelgänger und arbeitet in verschiedenen Transport- und Bauunternehmen.
Heute lebt er, 94 jährig, im Heim der Fremdenlegion in Südfrankreich.
Die Frage, ob er immer wieder lediglich Glück, ob er einen Schutzengel, oder ob er ein ausgeprägtes
Gespür für das richtige Einschätzen von Situationen und hilfreiche Auswege gehabt hat, bleibt offen.
Auch Antwort auf die Frage, ob es eine letztendliche göttliche Kraft gebe, sucht er bis heute für sich zu
finden.
Im Frühjahr 2015 wird der Film in der französischen Version im RTS (television romande suisse) gezeigt.
Das Datum ist allerdings noch nicht bekannt.
Regie | Marianne Schneider |
Sprachen | Schweizdeutsch/Deutsch/Französisch |
Untertitel | Deutsch/Englisch |
Länge | 60 Min |
Bildform | 16:9 |
Genre | Dokumentarfilm |
Preis | 30.- |
Bestellung | marianne.schneider@bluewin.ch |
Kommentare
Liebe Marianne,
Ein liebevoller und ästhetisch schöner Film! Im Kontext
unserer politischen Diskussionen macht mich der Inhalt wütend und
traurig.Die Generation, die noch auswandern musste aus Armut und froh war,
von anderen Nationen aufgenommen zu werden und so zum heutigen Wohlstand
beigetragen hat, stirbt aus. Ebenfalls diejenigen, die wie Leonhard Buholzer
als Sozialfälle quasi entsorgt wurden. Zugleich finde ich es schön, wie du
zeigst, dass der einzelne Mensch seine Würde und seinen Lebensmut behalten
kann. Das verdient allergrösste Hochachtung und ich freue mich für und mit
ihm, dass sein Film im allgemeinen Fernsehprogramm zu guter Sendezeit
gezeigt wurde.
Herzliche Grüsse
Barbara
Mit Leonhard Buholzer wurde eine Persönlichkeit portraitiert, die ohne Schuldzuweisung
ein Zeugnis aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges ablegt.
Buholzer ist es gelungen, dank guter Intuition und Beobachtungsgabe die Schwächen seines Gegenübers erkannt und sie für sich genutzt zu haben.
Ludwig
Weitere Aufführungen
5. / 6. April 2014, Film in der Festung Hondrich, www.filmfestival-thunersee.ch
November 2014, Kurzversion (23 Min) in: Reporter SRF1. Neu: Aufgeschaltet auf Youtube
Frühjahr 2015, Filmversion französisch (60 min) RTS, Television Suisse romande